Nambeeta: Schule als Perspektive

Die Nambeeta Schule liegt in einer gleichnamigen Gemeinde in Uganda, etwa 50 km von der Hauptstadt Kampala entfernt. In dieser Gegend sind die meisten Familien Kleinbäuer*innen, die ihr Stück Land bestellen, das sie und ihre Familie knapp ernährt. Geld für einen Schulbesuch ihrer Kinder können sie kaum erwirtschaften. Deshalb tragen die meisten Eltern in Form von Lebensmittelspenden oder Arbeitseinsätzen zum Schulhaushalt bei. Eine Patenschaft ermöglicht hier Kindern eine kreative Schulbildung, zu der sie sonst keinen Zugang hätten.

Die Gründung der Schule im Jahr 2005 geht auf die Initiative der Eltern zurück. Die Eltern stellten sowohl das Grundstück für die Schulbauten, als auch das Land für den Schulgarten zur Verfügung und halfen beim Bau kräftig mit.

Sie möchten ein Kind an der Nambeeta Schule mit einer Patenschaft untersützen?

Der monatliche Patenschaftsbeitrag beträgt 31 Euro. Darin enthalten ist das Schulgeld, die Schuluniform, Unterrichtsmaterialien, eine ausgewogene warme Mahlzeit am Tag und wenn nötig medizinische Versorgung.

Die Patenschaft ist für den Zeitraum des Schulbesuchs gedacht (bis zum Ende der 7. Klasse).

Eine Patenschaft kann bei Bedarf jederzeit ohne Kündigungsfrist beendet werden. Wir bitten um rechtzeitige Information, damit wir Ausgleich schaffen und eine*n neue*n Pat*in suchen können.

Das Vertrauen, das aus mehrjähriger Zusammenarbeit gewachsen ist, und die Wahrnehmung des Engagements der Lehrer*innen und Betreuer*innen, sind Grundlage unserer Kooperation. Die Schule wird jährlich von unabhängigen Wirtschaftsprüfer*innen vor Ort geprüft.

Jede*r Pat*in erhält mindestens einmal im Jahr einen persönlichen Brief des Patenkindes mit einem Foto. Der Brief ist in Englisch geschrieben (eine Übersetzung durch uns ist kostenlos möglich, wir bitten um einen Hinweis). Bei jüngeren Kindern wird der Brief von dem oder der Lehrer*in verfasst.

Einmal pro Jahr gibt es einen Schulbericht, durch den Sie die Entwicklung der Schule innerhalb eines Schuljahres mitverfolgen können.

Briefe an die Kinder können Sie kostenlos über uns leiten, das macht die Zustellung sicherer.

Nach vorheriger Abstimmung ist auch ein Besuch vor Ort möglich. Bei den Vorbereitungen dazu sind wir gerne behilflich.

Betreuung Patenschaften

Astrid Blei


+49 (0)234 5797-5257
astrid.blei@gls-entwicklung.de

Die Nambeeta Schule begleitet zurzeit vom Kindergarten bis zum Ende der 7. Klasse 194 Kinder. An der Schule arbeiten 13 Lehrer*innen und Erzieher*innen, die die Schulkinder unterrichten, hinzu kommen drei weitere Mitarbeitende. Da der Verdienst der Lehrer*innen gering ist, können zurzeit acht Lehrer*innen mit Kindern oder Angehörigen kostenfrei in zwei Lehrendenhäusern wohnen, die die Schulgemeinschaft auf dem Schulgelände errichtet hat. Zu jeder Wohneinheit gehört außerdem ein kleines Stück Land, das für den Eigenbedarf mit Früchten und Gemüse bebaut wird.
In den Schulferien besuchen die Lehrer/Lehrerinnen Fortbildungskurse in Waldorf-Pädagogik in Nairobi/Kenia.
Ihr Ziel ist die Schaffung einer freiheitlichen Pädagogik auf dem Boden ugandischer Kultur und Tradition.

Schüler*innen
Momentan besuchen 194 Kinder Kindergarten und Schule. Neben den Fächern, die der staatliche Lehrplan vorsieht, werden an der Nambeeta Schule noch zusätzliche Fächer unterrichtet:

  • vom Kindergarten an haben die Kinder auch Unterricht in Kunst und Formenzeichnen;
  • das Unterrichtsfach „Leben und Schönheit der Natur“ wird vom Kindergarten bis zum Ende der zweiten Klasse gelehrt;
  • auf dem Stundenplan der Klassen drei bis fünf steht das Fach „Gartenarbeit“ bei dem organischer Anbau gelehrt und praktiziert wird.

Organischer Landbau als Unterrichtsfach
Das Fach organischer Anbau vermittelt den Kindern Wissen, das im landwirtschaftlich geprägten Uganda zentral ist. Zudem lässt es die Kinder erlernen, dass Landwirtschaft ein lohnender Wirtschaftszweig ist, der ihnen eine eigenständige Zukunft bieten kann. Landflucht wird so langfristig vorgebeugt.

Die im eigenen Schulgarten angebauten Produkte werden in der Schulküche verarbeitet. So bekommen alle Schüler*innen ein Frühstück und wenigstens eine warme Mahlzeit pro Tag. Gleichzeitig reduziert dies die Unterhaltskosten der Schule. Gekocht wird auf Feuerholz sparenden Öfen.

Das ugandische Schulsystem
Der Altersdurchschnitt der ugandischen Bevölkerung liegt bei 15 Jahren. Es herrscht allgemeine Schulpflicht nach britischem Schulsystem, mit Englisch als Unterrichtssprache. Die öffentlichen Schulen in Uganda sind sehr schlecht ausgestattet. Bis zu 100 Kinder in einer Klasse mit einem*r Lehrer*in sind Alltag. Unter diesen Umständen werden die Kinder von 7:30 Uhr bis 17:00 Uhr beschult. Der Rohrstock gehört zur Methode. Etwas zu essen fehlt den Kindern über Tag zumeist.

Politischer Hintergrund
Bis 1961 britische Kolonie, erlebte das Land verschiedene Diktaturen. Vielen ist noch heute die Schreckensherrschaft Idi Amins ein Begriff. In der Zeit von 1971 - 1979 starben dabei über 300.000 Oppositionelle. Das Land verlor einen Großteil seiner geistigen und beruflichen Elite, entweder durch Tod oder Flucht. Bis heute sind die Folgen dieser Periode spürbar. Seit 1986 herrscht Yoweri Kaguta Museveni. Heute ist Uganda eine autoritäre, formale Demokratie. Das alleinige Sagen hat Kaguta Musevenis Regierungspartei.