Die Rudolf-Steiner-Schule Mbagathi liegt etwa 25 km außerhalb Nairobis, der Hauptstadt Kenias, in einem weiten, sehr schön bestellten Areal mit eigenem Schulgarten. Es grenzt direkt an den Nairobi-Nationalpark. Der Schulbetrieb hat 1989 mit zehn Kindern begonnen; mittlerweile besuchen rund 325 Kinder aus den verschiedensten Ethnien die Schule – vom Kindergarten bis zur neunten Klasse. Sie stammen überwiegend aus armen Verhältnissen. Da 120 der Kinder und Jugendlichen aus weit entfernten Gegenden kommen oder Waisen sind, wohnen sie in zwei Häusern auf dem Schulgelände. Sie werden von drei Hausmüttern und einem Hausvater betreut.
Die Rudolf-Steiner-Schule in Mbagathi benötigt eine gesicherte Stromversorgung
Mehr über die Mbagathi School
Judith Brown ist die Direktorin der Mbagathi-Schule. Als Waldorflehrerin kam sie 1995 aus Großbritannien zu der Schule und lebt seitdem dort. Die Hilfe für benachteiligte Kinder war ihr von Beginn an ein Anliegen. Sie ist eine große Verfechterin der Waldorf-Pädagogik; vor allem möchte sie den Kindern ein Bewusstsein für Natur und Naturschutz vermitteln. Daher setzt sie sich auch für eine umweltfreundliche Gestaltung der Schule ein. Ein Schulgarten ist ein Muss in ihrem Schulkonzept; er soll den Kindern direkten Kontakt zur Natur ermöglichen.
Die Mbagathi-School wurde gegründet, um benachteiligten Kindern eine ganzheitliche Bildung auf Basis der Waldorf-Pädagogik zugänglich zu machen. Im Lauf ihres 32-jährigen Bestehens hat die Schule eine beachtliche Entwicklung vollzogen. Was 1989 als Kindergarten begann, ist zu einem großen Gefüge gewachsen, aus Kindergarten und Schule zusammen mit einem bio- dynamischen Schulgarten und einem 120 Personen fassenden Internat für Schüler*innen. Insgesamt besuchen mittlerweile rund 345 Kinder und Jugendliche aus allen Regionen Kenias die Schule.

Die derzeitige Stromversorgung des Schulgeländes ist sehr unzuverlässig und zu teuer für die Schule, die von Spenden abhängig ist. Wöchentlich kommt es zu Stromausfällen. Die Frequenz nimmt zu, da immer mehr Häuser in dieser Region gebaut werden. Die Preise für Strom sind in den letzten Jahren stark gestiegen und steigen weiter. Von 2016 zu 2017 sind die Preise um 41 Prozent gestiegen, von 2017 zu 2018 um 60 Prozent. Dieser Anstieg belastet das Budget der Schule zunehmend. Im Jahr 2019 gab die Schule fast eine Million KES (ca. 9.000 €) für Strom aus. In den ersten Monaten in 2020 wurden die gleichen Durchschnittspreisewie im Vorjahr beobachtet, die Stromausgaben reduzierten sich jedoch stark aufgrund des Lockdowns. Aufgrund dieser Belastung traf die Schulleitung die Entscheidung, unabhängig von den kenianischen Stromlieferanten zu werden.
Ausschlaggebend für diesen Entschluss war ein Brand im Wohnhaus der Mädchen. Die Feuerwehr brauchte drei Stunden, um zur Schule zu gelangen, währenddessen die Hausmütter und der Hausvater gemeinsam mit den älteren Kindern das verfügbare Wasser aus Tanks und einem Teich per Eimer herantrugen. Zum Glück kam niemand zu Schaden. Um bei einem erneuten Brand schnell handlungsfähig zu sein, soll nun eine Löschanlage in Form eines Schlauchs und einer Pumpe an die Wassertanks angeschlossen werden. Damit diese Löschanlage überhaupt betätigt werden kann, muss ihre Versorgung mit Strom gesichert sein, denn die Wassertanks müssen mit gepumptem Grundwasser befüllt werden. Auf Grund der hohen Anzahl an Sonnenstunden bietet sich eine PV-Solaranlage an.
Deshalb entschieden sich die Leiterin der Schule, Judith Brown, und die Lehrer*innen gemeinsam, einen Antrag auf Förderung einer Solaranlage zu stellen. Sie wird das Wohnhaus für die Mädchen und das für die Jungen, die Wasserpumpe der Löschanlage, den Computerraum sowie weitere Räume der Schule mit zuverlässigem und umweltfreundlich produziertem Strom versorgen. Außerdem werden die hohen Stromkosten eingespart.
Das Ziel der ersten Phase bestand darin, Wasser aus dem 170 Meter tiefen Brunnen in 6 Meter hohe Tanks zu pumpen. Dafür brauchte es einen 6 Meter hohen Doppelturm, der zwei 15.000 Liter Tanks, eine neue Wasserpumpe, Solarpaneele und ein Betriebssystem aufnehmen kann. Bei vollem Sonnenlicht pumpt die Anlage 15.000 Liter pro Stunde. Ziel des zweiten Projektabschnitts war die Bereitstellung von Wasserduschen für die 120 Internatsschülerinnen und -schüler. Dazu gehören die Montage der zwei 300 Liter solargewärmten Tanks auf dem Duschdach der Jungen und der zwei 300 Liter Tanks auf dem Dach des Mädcheninternats sowie die erforderlichen Klempnerarbeiten.
Die Phasen Eins und Zwei wurden im Frühjahr 2020 erfolgreich ausgeführt; die Anlagen funktionieren einwandfrei. Phase Drei muss noch finanziert und der Standort der Panels geräumt werden, da dort momentan der Kuhstall steht. Diese letzte Projektphase wird die Energieautarkie der Schule verwirklichen und noch ein bis zwei Jahre in Anspruch nehmen - auch abhängig von der Mittelakquise.

Vorläufig ausfinanziert
Derzeit werden keine weiteren Spenden benötigt. Gerne können Sie aber für ein anderes Projekt aus dem Bereich erneuerbare Energien spenden! Für mehr Informationen schauen Sie bitte